Der Oder-Spree Kanal in der Nähe von Briesen in Brandenburg
|
||
Kleinere Fische mussten gesammelt werden... |
... Bonusfische brachten gleich Platzziffern. |
So schied die kurze Rute in den meisten Fällen aus, da der Uferbereich teilweise bis auf 11 Meter Länge sehr krautig oder von Seerosen gesäumt war, die dort ein Angeln kaum möglich machten. Ähnlich natürlich am gegenüberliegenden Ufer, wo sich die Matchrute vor den Seerosenfeldern auch nicht durchsetzen konnte. Es blieb also die 13 Meter Bahn, doch auch wenn der Kanal optisch so aussah, als ob es vor Fischen wimmeln würde, in der Mitte der Strecke mussten sich die Teilnehmer etwas einfallen lassen, um erst einmal die Kilomarke zu knacken.
Einige Fische gingen in den Seerosen verloren, da galt es den Fisch lieber schon weiter draußen an die Oberfläche zu holen.
|
||
Marco Beck angelte u.a. mit einem langen Kit über die Spitze ... |
... und wurde von Anfang an mit kleineren Brassen und Rotaugen belohnt. |
Zwei Stoppangler relativierten die Außenplätze ein wenig, doch im Bereich der Außenplätze zu sitzen war immer noch ein Vorteil, der von den meisten Teilnehmern genutzt wurde. Dazu zeigte sich wieder einmal mehr, wie wichtig doch ein guter Betreuerstab ist, denn z. B. Tobias Klein vom Browning Team war nach dem ersten Durchgang und 320 Gramm Fanggewicht doch sichtlich überrascht, dass dieses Ergebnis für 2,5 Punkte gut war. „Wenig“ zu fangen hieß also nicht unbedingt hinten im Feld zu landen, wohl dem, der seine Taktik dank guter Informationen darauf ausrichten konnte.
Den Zuschauern wurde alles geboten, was das moderne Friedfischangeln heute ausmacht. Feinste Rotaugenmontagen, ruhigere Präsentationen für die Brassen, feststehende Waggler mit sehr wenig Blei auf der Schnur und natürlich der Trendwaggler „Zoomer“, teilweise auch getunt.
|
||
Mit Schrumpfschlauch und Posenadapter umgebaute Waggler von Claus Müller |
Immer beliebter: Zommermonmtagen, bei den der Waggler auf das Blei läuft |
Im mit Spitzenanglern gespickten Teilnehmerfeld gab es insbesondere im zweiten Durchgang eine technische Lehrstunde im Kopfrutenangeln von Marco Beck, ein anderer Angler überzeugte mit Instinkt. Während nach der Startfütterung bereits in den Sektoren D und E die ersten Rotaugen und Brassen eingesammelt wurden, war es doch in den anderen Sektoren merklich still. Selbst im A Sektor ging es um jeden Fisch, doch Markus Gerngross im Sektor C vom Team Grebenstein, der schon am Vortag mit 5.500 Gramm das Tageshöchstgewicht erzielt hatte, fing seine Brassen mit der Bolorute mitten im Kanal.
Hatte den richtigen Riecher und fischte mit der Bolorute mitten im Kanal: Markus Gerngross
|
||
Erfolgreich: Eine Bebleiung aus Schroten und Schläuchen... |
... und eine Pose, die sehr fein ausgebleit trotzdem gut zu sehen war. |
Jan Willi Kupperschmidt vom Browning Team links neben ihm und Lutz Weissig vom Sensas Team zwei Plätze rechts daneben hatten nach der Hälfte der Zeit kaum Fische und noch weniger Gewicht gefangen, bis eines der seltenen größeren Schiffe die Strecke passierte. Die Kanalmitte färbte sich schwarz und die Erfahrung sagte, dass die nächsten 20 Minuten kaum mit Bissen zu rechnen wären. So nutzte Lutz Weissig die Zeit die Bolorute aus dem Futteral zu holen und auch Jan Willi Kupperschmidt verlegte die Angeldistanz seiner Matchrute in die Kanalmitte. Von nun an gab es einen spannenden Dreikampf und rechts und links von Markus Gerngross wurde Boden gutgemacht. Am Ende fehlten Lutz Weissig mit 3560 Gramm nur 40 Gramm zu Markus Gerngross, der mit dem Ableben seiner großen Hakenmücken zu kämpfen hatte und Jan Willi Kupperschmidt mit 4500 Gramm vorbeiziehen lassen musste. Das waren Spannung und erstklassige Angelei mit der Rollenrute pur.
Jan-Willi Kupperschmidt startete in der letzten Stunde ein furiose Aufholjagd
Im E Sektor lieferten sich Peter Schührer vom Sensas Team und Tobias Klein vom Browning Team ein Kopf an Kopf Rennen. Hier waren die Brassen auf Kopfrutendistanz und es ging Fisch um Fisch. Mit 6020 Gramm konnte Tobias dabei knapp und mit 160 Gramm Vorsprung vor Peter den Sektor gewinnen.
|
||
Tobias Klein vom Browning Team |
Peter Schührer vom Sensas Team |
Und was machte das Team Grebenstein? Den Vorsprung ausbauen, verwalten, die Konkurrenz auf Distanz halten? Andreas Diehl wurde auf dem Platz auf dem am Vortag Thomas Engert verzweifelte auch nur 6ter, doch im A Sektor passte das Los und Heinz Drescher brachte am Ende 2,5 Punkte zum Team.
Jochen Drescher mit einem ganz wichtigen Bonusfisch, der erst wenige Minuten vor dem Schluss gekeschert wurde und am Ende zum 4. Platz im Sektor beitrug.
Hier ein Punkte gewonnen, dort ein Punkt verloren, reichte es am Ende für das Team Grebenstein mit 24,5 Punkten zum zweiten Erfolg nach 2005 bei der Browning Champion´s Trophy. Ein sehr starker erster Durchgang und ein ordentlicher zweiter hielten das Team Browning mit 26 Punkten und das Team Sensas mit 37 Punkten auf Distanz und ganz nah am Podiumsplatz war auch das Team Shimano/CM Lockstoffe, dass mit 14 Punkten den besten zweiten Durchgang angelte und mit 39 Punkten vierter wurde.
Browning - Grebenstein - Sensas
In der Einzelwertung erreichten Markus Gerngross vom Team Grebenstein und Marco Beck vom Team Sensas jeweils 3 Punkte, doch mit dem höchsten Gesamtgewicht von 9.100 Gramm aus beiden Durchgängen war Markus Gerngross der erfolgreichste Einzelangler. Nur einen halben Punkt dahinter wurde Tobias Klein vom Team Browning dritter.
Marco Beck - Markus Gerngross - Tobias Klein